2024 Sommertörn Dänemark
30.6.24 Anreise zum Sportboothafen SWE Elsfleth
Am 27.06.24 erhielt ich vom Michael einen Anruf. Die Backbordwant ist im Gewittersturm aus der Pressung gerutscht ???! Alle Alarmglocken läuten. Michael hat die Want auf Deck gelegt. Ich habe die Wanten bei dem Maststellen durch neue ersetzt und jetzt das…
Am Anreisetag begrüßt mich ein entflogener Nymphensittich auf dem Achterstag.
Ich hatte ganz andere Sorgen. Zuerst barg ich die Want. Das Terminal befand sich noch im Mast. Das wollte ich herunter holen, also Bootsmannsstuhl fertig machen. Für den Montag hatte ich schon einen Termin bei dem Ricker vereinbart.
Mit den alten Wanten erschien ich am Montag bei dem Ricker. Ihm war das Ereignis sehr peinlich. Seine Gehilfen die ich schon bei der Abholung der Wanten im Herbst kennengelernt hatte wurden inzwischen entlassen. Ich bekam eine neue Want gepresst und eine Einweisung woran ich erkenne ob die anderen Pressungen ordnungsgemäß ausgeführt wurden. Also Ersatzwant einbauen und alle Pressungen kontrollieren.
07.07.24 Start zum Sommertörn - Bremerhaven
Wetter habe ich gecheckt. Proviant und Diesel ist gebunkert. Bei HW 16:30 Uhr gehe ich durch die Schleuse. 20 Uhr bin ich im Schaufenster Fischereihafen fest und muss mich beeilen noch ein offenes Lokal zu finden.
08.07.24 Bremerhaven - Dückerwisch
04:10 Ausschleusen, Segel gesetzt, ich kontrolliere nochmal den Ladestrom Am Batteriemonitor, kein Ladestrom! Ich habe doch die defekte Schmelzsicherung durch einen Leitungsschutzschalter 80A ersetzt!? Segel runter und unter Motor gegen den Strom zurück in die Este. Der Leitungsschutzschalter hat ausgelöst! Warum??? Der Ladestrom beträgt maximal 50A, begrenzt durch den DC-DC Laderegler mit BMS. Die Lichtmaschine bringt maximal 80A. Am Ladestrom kann es nicht liegen. Leitungsschutzschalter ein und Motorstart, die Batterie wird mit 50A geladen. Also wieder los. Es wird eine schöne Segeltour.
Vor Brunsbüttel muss ich fast 2 Stunden warten. Bis Rendsburg benötige ich 8 Stunden. Das wird knapp. In der Gieselauschleuse sind die Liegeplätze früh belegt und da liegt man unruhig. Also fahre ich nur bis Weiche Dückerwisch. 2 Dalben zum Festmachen sind noch frei. Ich lege mich früh schlafen. Mitten in der Nacht weckt mich der Niederspannungsalarm vom BMS (Battreriemanagementsystem). Kein Licht im Boot! Taschenlampe heraus gekramt. Bordbatteriespannung 12,1 V! Ich trenne erst einmal die Bordbatterie vom System in dem ich den Leitungsschutzschalter im Minus auf AUS stelle.
https://youtu.be/RUepTRovUmk
09.07.24 Dückerwisch - ENGE Rendsburg
07:00 Uhr bin ich munter. Ich habe die halbe Nacht gegrübelt wieso der Leitungsschutzschalter bei so niedrigen Strömen abschaltet. Das kann nur durch die Motorwärme verursachen denn der Leitungsschutzschalter löst thermisch über Bimetall aus! Ich klemme also die beiden Kabel am Leitungsschutzschalter im Pludpol + vor dem CD-CD Laderegler aufeinander. Motorstart und kurze Kontrolle. Als die Batteriespannung 13,3V erreicht hat steigt der Ladestrom auf 34A. Die Bordbatterie wird mit 14A geladen. Probleme mit dem Ladezustand der Bordbatterie gibt es ab dieser Maßnahme nicht mehr.
Ohne ausgiebiges Frühstück beginnt der Tag nicht! 9:00 Uhr gehe ich los.
Unterwegs Begegnet mir dem "kleinen" Katamaran. Den Mast kann er erst in Cuxhaven bekommen. Der ist für die Kanalbrücken zu hoch!
10.07.24 Hafentag Rendsburg
Profiankauf und Stadtrundfahrt mit Bordrad.
10.07.24 Rendsburg - Masholm / Schlei
In Holtenau das übliche Gedränge am Zahlautomat für die Kanalgebühr. In der Förde nutze ich den Wind um zur Marina Strande für einen kurzen Tankstopp zu kommen. Bei der Kanalfahrt wird einiges verbrannt. Abends ankere ich in der Schlei bei Masholm hinter der Werft Modersitzki.
https://youtu.be/wnXzMAujPJE
12.7.24 Masholm - Fünshaf auf Als
Der Tag beginnt mit Flaute, also geruhsames Frühstück. Gegen Mittag kommt ein leichtes Lüftchen. Ich gehe Anker auf und setze unter Motor sofort das Groß. Mit leichtem Wind bummel ich Richtung kleinen Belt. Der Wind kommt zuerst aus Ost und dreht gegen Abend zunehmend rechts. Ich stehe vor der Frage im der Dunkelheit weiter segeln um bei Assens zu ankern oder Fünshav anlaufen. Ich entscheide mich für letzteres.
13.07.24 Fünshav - Fredericia
Kurz nach 7 Uhr bin ich unter Vollzeug und raumen Wind unterwegs. Bis vor Faenö geht es relativ flott voran. Dann wird es ein Flautenlotto. Vor der alten Lillebæltsbro muss ich den Motor starten und bis zur Marina Fredericia muss der Jockel schieben. Der Hafen hat nur wenige Boxen die breiter sind als 3m. So fand ich nur vor dem Clubgebäude an der Tankstelle einen Liegeplatz.
https://youtube.com/shorts/U_cv1ih19hE
14.07.24 Fredericia - Ebeltoft
Kurz nach 7 Uhr bin ich unterwegs bei raumen Wind und schneller Fahrt. Vor Samsö setzt ein starker Strom südwärts. Der Wind hat Stark Abgeflaut und von 230 auf 100° gedreht. Die Fahrt geht Auf Unter 2 kn zurück. Der Autopilot steigt aus. Er kann den Vorgegebenen Kurs nicht halten. Der Versatz ist zu groß. Ich muss unter Motor fahren und mit gehörigem Vorhalten die grüne Tonne WP680 ansteuern Um nicht auf Svanegrund getrieben zu werden. Im Strömungsschatten von Samsö kann ich wieder segeln weil auch der Wind wieder zu nimmt und weiter auf 60° dreht. Jetzt hoch am Wind benötige ich 2 Wenden um bis zur Ansteuertonne Ebeltoft Nordhafen zu Kommen. 18 Uhr liege ich dann im Päckchen im Stadthafen Ebeltoft. Die aus Eichenholz gebaute Fregatte Jülland liegt im Sichtweite auf der anderen Seite des großen Hafenbeckens im Trockendock.
https://youtube.com/shorts/q0gFf08BAPY
15.07.24 Besichtigung der Jülland
Das Wetter war regnerisch und trübe, ein idealer Tag für einen Museumsbesuch.
Die Fregatte der Jülland war an der letzten Seeschlacht Dänemarks beteiligt die am 9. Mai 1864 bei Helgoland stattfand.
Als Vollschiff hat sie drei vollständig rahgetakelte Masten. Sie war zusätzlich mit einer heute nicht mehr an Bord befindlichen Dampfmaschine ausgestattet, die dem Schiff insbesondere im Gefechtsfall und in engen Gewässern wie z. B. Häfen einen windunabhängigen Einsatz ermöglichte. Mit dem Maschinenantrieb konnte eine Höchstgeschwindigkeit von 12 Knoten erreicht werden, wobei der Vorrat an Kohlen einen etwa siebentägigen Einsatz ermöglichte. Um den Strömungswiderstand des Schiffes im Wasser zu reduzieren, konnte die zweiflügelige Schiffsschraube ausgekuppelt und über die Wasserlinie gezogen werden. Unter Segeln – zwischen 2000 und 3000 m² Segel konnten gesetzt werden – konnte eine Geschwindigkeit von 15 Knoten erreicht werden.
Am späten Nachmittag wurde das Wetter trocken. Ich bummelte durch Ebeltoft. Dabei begegnete ich auch die historischen Stadtwache.
16.07.24 Ebeltoft - Arhus
Nach Profiankauf und Wasser bunkern legte ich gegen 10 Uhr ab. Bei östlichem Wind kam ich schnell aus der bucht. Nach Passage Leuchtfeuer Slettenhage musste ich platt vor dem Laken segeln und hatte bis 2,5 kn Gegenstrom! Entsprechend langsam ging es vorwärts. Mit Annäherung an Arhus verringerte sich der Gegenstrom. Es war inzwischen warm und schwül geworden. Von achtern kam eine dunkle Wolkenfron auf. Ich zog sicherheitshalber das komplette Ölzeug an. Das war meine Rettung. Bei Passage der Hafeneinfahrt kam es heftig von oben. Im Arhus Lystbädehavn war kein freier Liegeplatz zu finden. Im Arhus Sejlklub direkt an der Hafeneinfahrt konnte ich noch einen Liegeplatz ergattern. Der Weg in die Innenstadt ist von da zwar wesentlich weiter aber nicht überlaufene Sanitäranlagen im Klubgebäude entschädigen dafür.
18.07.24 Arhus - Helsingör Nordhavn
Bis zum Ziel sind es fast 80 Meilen. Also machte ich mich früh 5 Uhr auf den Weg. Es war Wind von 25 bis 30 kn aus West ab 10 Uhr vorher gesagt. Da der Kurs fast genau Richtung Ost geht wollte ich es wagen und notfalls nur unter Fock laufen. Früh wehte es mit 10 bis 15 kn. Ich segelte unter Groß und Fock im Schmetterling. Das Groß sicherte ich mit einem Bullenstander. Die Besegelung konnte ich die ganze Fahrt bei behalten. Das Steuern in der immer größeren Welle von achtern konnte der Autopilot steuern. Ich probierte in der kurzen Welle von 1,5m von Hand zu steuern und musste nach 5 Minuten aufgeben. Der Autopilot konnte das wesentlich besser musste ich mir eingestehen. Ich bin echt neidisch auf meinen Autopilot! Ich habe den ganzen Tag genau 90° steuern können und bin nahe am Leuchtfeuer Sjaellands Ref N vorbei gesegelt.
20 Uhr hatte ich als dritter Päkchenlieger einen Platz im Helsingör Nordhafen ergattert.
18. – 19.07.24 Hafentag Helsingör
An der Nordmole des Nordhafens schließt sich ein feinsandiger „Hundestrand“ an. Auf der Mole sind Holztreppen zum übersteigen mit einer Stranddusche auf der Molenseite. Ich habe die Gelegenheit ausgiebig zum Baden genutzt.
Die Altstadt ist etwas entfernt vom Hafen. Ich nehme das Bordrad da ich auch einkaufen möchte. Die Stengade ist eine reichlich belebt Fußgängerzone mit Gashäusern und Geschäften. An der Bjergegade sind auch Geschäfte und Lokale aber weniger. Helsingör hat eine fast vollständig aus dem Mittelalter erhaltene Altstadt und ist deswegen ansehenswert anmutig und gemütlich. Die Stadt lädt zum bummeln ein.
Bild an einer Hauswand
Am Ende der Stengade Ecke Klostergade befindet sich eine kleine Moll. Die offizielle Adresse ist Stürups Pl. 1, 3000 Helsingør. Der Fotex ist gut sortiert. Beim Bäcker ist sogar Krustenbrot aus Sauerteig im Angebot!
Direkt am Nordhavn in zwei Hallen der stillgelegten Werft ist der Vaerftets Madmarked. Da sind Imbissstände aus aller Herren Länder in einer Halle. Wer da nichts schmackhaftes findet dem ist nicht zu helfen! Die Halle daneben ist mit gebrauchten Sitzmöbeln, Sofas, Sesseln, Coutschtischen vollgestellt. Da kann man klönen und den Drink aus der Imbisshalle genießen. Für schlechtes Wetter ist das ideal zum Chillen. Der Zuspruch ist riesig. Es ist regelrecht eine Attraktion!
20.07.24 Stadtbesichtigung Helsingborg
Für die Überfahrt benutzte ich die Fähre. Helsingborg hat einen ganz anderen Flair. Es ist eine moderne Großstadt mit Modernen neuen Gebäuden. Ein krasser Gegensatz zu Helsingör. Besuchenswert ist Helsingborg dennoch. Ich bin die vielen Stufen zum Kärnan empor gestiegen. Von oben hat man einen wunderbaren Rundblick über den Öresund.
https://youtube.com/shorts/KiW6dsKM4lA
21.07.24 Helsingör - Kobenhavn
Gegen 10 Uhr komme ich aus dem Hafen und motore bis ich die Fährroute gequert habe. Ich habe 8 kn Wind und auch die Strömung gegen mich. Nach 12 Wenden, vor Espergaerde 3 knoten Wind, Flaute. Ich muss den Wind aus der Konserve nehmen. Sonst habe ich keine Fahrt über Grund. Mit Hilfe eines freundlichen Seglerpaars kann ich an der Kaje vor dem Hotel Admiral festmachen. Der Ausstieg ist eine Klettertour. Die Kante ist 2m über dem Wasserspiegel.
https://youtu.be/-OFVfYG9_FY
Ich liege im Söndre Frihavn, direkt im Stadtzentrum.
Siesta auch in Kobenhavn ...
Für den Besuch von Sehenswürdigkeiten im Zentrum oder zur Gaststättenmeile Nyhavn ist es nicht viel weiter.
22. – 23.07.24 Kobenhavn Stadtbummel
Auf der gegenüber liegenden Seite des Hafens gibt es Gästeliegeplätze mit einem Anlegesteg für Touristenboote. Als nach dem Frühstück ein Platz frei wird bin ich sofort bereit zum verholen. Unter dem Kvesthusbroen befindet sich eine Tiefgarage. Bei Entrichtung des Liegegeldes erhält man den Zugangskode für ein Fluchttreppenhaus. Zwei Stockwerke tief hat es moderne Sanitärräume und Duschen.
Schnell weg bevor die Massen kommen!
24.07.24 Kobenhavn - Klintholm Mön
6 Uhr starte ich bei 2 kn Wind und Nebel mit 150m Sicht. Ich hänge mich an einen Dänen, in der Hoffnung der kennt sich aus, das hilft die neu errichtete aufgeschüttete Mole zu umfahren. Vor Provestens kann ich Segel setze. Es ist Wind aufgekommen und die Sicht hat sich verbessert. Mit scheinbaren Wind 20 kn aus 40° kann ich das Klint von Mön direkt ansteuern. Ab dem Klint bläst es mit 22 kn aus 280° und 1m Welle direkt auf die Nase! Ich muss den Hebel auf volle Kraft stellen um überhaupt voran zu kommen. Ich bekomme gerade noch einen Platz als dritter im Päckchen.
https://youtu.be/wO-G-WS3PWM
25.07.24 Klintholm, Hafentag
Es werden vormittags Boxen frei. Eine ist 4m breit. Ich will verholen starte dem Motor und hole die Festmacher ein, drücke mich etwas ab und lege vorwärts ein. Das Boot nimmt etwas Fahrt auf, der Motor geht unvermittelt aus! Panik ich treibe bei Wind steuerlos im Hafen! Ich versuche dem Motor wieder zu starten, mit etwas mehr Gas und kupple ein. Der Motor läuft, Erleichterung. Dieser Motorstop hat noch folgen. Das wird mir jedoch erst bei der Weiterfahrt klar. Der Hafen hat eine kleine Verkaufsstelle in der es das nötigste an Lebensmittel zu kaufen gibt. 100M weiter sind gibt es MAD & MARKED mit mehreren Imbiss Ständen. Also kochen brauche ich nicht.
26.07.24 Fahrradtour nach Stege
Es sind Schauer und Wind aus SW 20 kn angesagt. Ich unternehme mit Liegenachbarn einem jüngeren Paar eine Fahrradtour nach Stege. Die Insel ist hügelig. Ich muss mich anstrengen mit zu halten. Stege ist ein Kleines Städtchen mit einem Hafen und einem kleinen Supermarkt in dem ein Bäckerkaffee besuchenswert ist. Sonst gibt es nur wenige Einkehrmöglichkeiten bei regnerischem Wetter. Über den ULVSUND gibt es nur enge betonnte Fahrwasser nach Stege. Das ist für meinen Tiefgang kein Ziel und kein attraktiver Hafen. Ich müsste Einhand alles unter Motor fahren.
27.07.2024 Klintholm - Gedser
Es weht immer noch der SW aber mit 12 – 15 kn. Ich entschließe mich los zu fahren. Zuerst fahre ich unter Motor. Der Motor rappelt sehr stark. Das Wellenlager ist ausgeschlagen und wird im Herbst gewechselt. Hat es jetzt schon die Verschleißgrenze überschritten? Ich kann nur mit halber Kraft fahren. 14 Uhr entschließe ich mich Segel zu setzen. Die letzten 8 SM motore ich wieder, wobei ich dicht unter Land die unbetonnte Rinne nur nach Plotter steuernd bis zur Einfahrt des Fährhafens Gedser nutze. Es geht gut. Das Wasser ist glatt. Teilweise habe ich weniger als 1m Wasser unterm Kiel. Im Hafen Gedser ist reichlich Platz. So habe ich kein Problem an den weit achtern stehenden Dalben fest zu machen und in die Leinen ein zu dampfen bis ich vorn das Boot festlegen kann. Für die nächste 2 Tage ist Wind mit 30 kn aus West vorher gesagt. Der Hafen bietet Komfort, relativ moderne Sanitäranlagen Waschmaschine und Trockner. Alles funktioniert und ist mit der vom Zahlautomat ausgegebenen Bezahlkarte zu aktivieren. Die Zahlkarte kann am Automat nachgeladen werden. Den Pfand für die Zahlkarte bekommt man bei Abreise zurück gebucht.
28.07.24 Hafentag Gedser
Mir wird nicht langweilig. Meine Windex zeigt im Hafen 33 kn an. Für mich ist großes Hafenkino angesagt. Es kommen mehrere Charterboote an. Die haben reichlich Probleme bei quer zu den Boxen wehendem Wind anzulegen. Alle fahren mit dem Wind in die Box ein und kommen nicht da an wohin sie wollen. Zum Glück sind die meisten Boxen leer. Mein Rat wird kaum angenommen. Das Argument ist immer, „Wir haben das in der Ausbildung anders gelernt!“ Das glaube ich auch, aber bestimmt unter anderen Bedingungen! Selbst erfahrene Skipper haben Probleme. Einige trixen andere aus. Einem Langkieler mit über 40 Ft hat ein Problem in der Boxengasse bei Seitenwind zu wenden. Selbst das Bugstrahlruder hilft da nicht mehr! Dann kommt ein 30 Ft Boot schnappt ihm den einzig möglichen Liegeplatz vor der Nase weg. Er kann mit Mühe sein Boot stoppen um eine Kollision zu verhindern. Als die Boxen neben mir belegt sind habe ich etwas Ruhe. Jetzt droht weniger Gefahr.
https://youtube.com/shorts/KaS7RiKBuUk
29.07.24 Hafentag Gedser
Es weht immer noch mit 33 kn aus W. Ich mache eine Fahrradausflug zum südlichsten Punkt Dänemarks. Da stehen noch Reste einer ehemaligen deutschen Radarstation aus WW2. Es gibt eine Infotafel in einem alten Flachbau. Der Flachbau ist an der Kliffkante droht in das Meer abzurutschen.
30.07.24 Gedser - Burgstaaken
gegen 8 Uhr schleiche ich mit Leerlaufgas aus dem Hafen. Es ist Flaute. Ab 9 Uhr kann ich bei 6 kn Wind segeln. Ich habe Mit Rudi telefoniert. Er liegt in Marstall. Bei 6 kn Wind brauche ich eine Zwischenstation. Also segle ich nach Fehmarn. Über den Fehmarnbelt komme ich noch mit 4 bis 5 kn. Ab Staberhuk kreuze ich vor dem Wind um noch etwas Fahrt zu machen. Mit Standgas schleiche ich bis Burgstaaken in den Werfthafen. Ich muss klären wieso mein Motor und die Welle so stark schlagen. So wie ich fahren kann komme ich nicht durch den NOK!
Ich bekomme nur einen viel zu schmalen Boxenplatz und quetsche mich zwischen ein Motorboot und den Trennbalken aus Holz.
31.07.24 Burgstaaken - Orth vor Anker
Am Morgen verhole ich in eine freigewordene Box. Badeleite klargemacht und Tauchgang zum Propeller.Der Propeller ist mit einem dicken alten blauen Seil umwickelt! Ich schneide das Seil auf. Das Wellenlager hat durch das Schlagen zusätzlich gelitten. Es ist aber noch Gummi im Lager vorhanden. Nach dem Einkaufen fahre ich durch den Sund bis Orth und gehe vor Anker. Ich bin froh, dass der Motor wieder rund läuft. Es ist besser ich steure den Haimathafe auf kürzestem Weg an. Im Herbst steht der Wechsel des Lager an. Die neue Wellendichtung habe ich schon besorgt.
01.08.24 Orth - Enge Rendsburg
05:20 Uhr bin ich in Fahrt. Bei frühem Start habe ich das Schießgebiet bei Schießbeginn bereit durchquert. Der Wind ist günstig und mit 6 bis 7 Kn Fahrt komme ich gut voran. 10:30 Uhr habe ich das Schießgebiet hinter mir. In Marina Strande tanke ich für die Rückfahrt.
14 Uhr bin ich schon durch die Schleuse Holtenau und habe die Kanalgebühr gezahlt.
In Rendsburg checke ich die Wettervorhersage auf Windy. Für 2.08. ist Schwachwind aus NO vorhergesagt und gleichbleibend für 03.08. NO 2 Bf. Für 04.08. WSW 5 bis 6.
02.08.24 Rendsburg - Cuxhaven Amerikahafen
6:10 los zur langweiligen Kanalfahrt. Vor Brunsbüttel hält sich die Wartezeit in Grenzen. 16:30 Uhr fest im Amerikahafen. In 6 Stunden muss ich schon wieder das Boot fertig machen.
https://youtube.com/shorts/wIJJRut6ELk
03.08.24 Cuxhaven Amerikahafen - Helgoland
23 Uhr Tee kochen etwas essen, Boot aufklaren, schwarze Landleine einziehen, Lichter an, Motor starten, Elbetraffik über Kana16 anrufen. Ich rufe 3 mal, keine Antwort. Ich lege ab und setze das Groß. Sobald ich den Hafen verlassen habe gibt es kein Zurück mehr! Meine maximale Bootsgeschwindigkeit ist gleich oder geringen als die Strömung der Elbe vor Cuxhaven! In der Strömung muss ich mich entscheiden zwischen den liegenden Schiffen an der Außenkaje und der Schifffahrt auf der Elbe einlaufend zu fahren. Der Freiraum beträgt nicht mal 100m und das bis zum Helgoland Fährhafen! Erst dann habe ich breiteres Nebenfahrwasser auf der grünen Seite. Aus dem Hafen der Segelvereinigung laufen auch Boote aus. Es ist Stock dunkel! Ich sehe nur viele Lichter vor mir. Auslaufend Boote sind erst spät zu erkennen. Ich muss mich entscheiden. Ich entscheide mich vor der aufkommenden Aida zur roten Seite Queren. Der Abstand reicht.
Als ich auf der roten Seite bin ruft mich Elbetraffik an. Da ich Einhand fahre muss ich erst sicherstellen, dass ich am Ankerlieger auf der Medemreede vorbei komme ehe ich unter Deck kann um an die Funke zu kommen und auf Kanal 71 zurück zu rufen. Ich erhalte erst mal eine Standpauke, dass ich nicht so spät melde und nicht so kurz vor einlaufenden Schiffen queren darf. Ich entgegne, dass ich mich über Funk gemeldet habe um mich über den Verkehr zu erkundigen, Der Lotse gibt zu mich gehört zu haben. Den nächsten auslaufenden aus dem Amerikahafen ruft er selbst an und bittet ihn noch 20 Minuten zu warten. Immerhin lernfähig ist der Lotse.
Es weht nur mit 3 kn Wind. Das Groß flapt nur in der Welle. Ich lasse es runter. Ab Reede Elbe kommt Wind aus SW mit 6 kn auf. Ich kann geruhsam nach Helgoland segeln.
Kurz nach 8 Uhr bin ich fest im Südhafen Helgoland.
04.08.24 Helgoland - Sportboothafen SWE
4:30 Uhr komme ich aus dem Hafen. Draußen erwarten mich 29 kn Wind aus 255°. Ab Helgoland 1 stelle ich den Bug gegen den Wind und setze das Groß zweifach gerefft. Am Wind setze ich die Fock und lasse 3 Umdrehungen auf dem Rollreff. So Läuft das Boot mit Ruder Mittschiffs. Die Log zeigt 7,0 bis 7,5 kn Fahrt. Ab Tegeler Plate laufe ich platt vor dem Laken. Ich muss auf Gegenkurs gehen um komplett aus zu reffen. Bis vor die Hafenschleuse SWE kann ich durchsegeln.
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